Newsletter Schweizer Buchhandel
Ausgabe 6/2020 vom 13. Februar 2020
1. Nagel & Kimche
1. Oliver Kneidl übernimmt Programmleitung / Was macht eigentlich Patricia Reimann?
Der Roman "The Street" der Afroamerikanerin Ann Petry, geschrieben 1946 und soeben bei Nagel & Kimche auf Deutsch erschienen, wurde letzte Woche im SRF-Literaturclub geradezu hymnisch besprochen und stieg auf der Schweizer Bestsellerliste auf Platz 2 ein. Ein Grund, wieder einmal bei Nagel & Kimche nachzufragen, wie der Verlag in der Zwischenzeit überhaupt organisiert ist, nachdem 2018 der langjährige Verlagsleiter Dirk Vaihinger und 2019 seine Nachfolgerin Patricia Reimann ausgeschieden sind. Der Münchner Verleger Oliver Kneidl, MG Medien Verlags GmbH hatte Nagel & Kimche 2017 von Hanser gekauft. Nun gibt er über seine weiteren Pläne Auskunft: "Ich habe mich dazu entschlossen, die Verlags- und Programmleitung selbst auszuüben", antwortet er auf die schriftliche Anfrage. "Zugegebenermassen keine leichte Aufgabe, doch eine spannende und reizvolle Herausforderung." Er habe bereits Teile des Herbstprogramms 2019 sowie des Frühjahrsprogramms 2020 verantwortet. Der Vertrieb werde unverändert in München vom Carl Hanser Verlag gesteuert. Seit 1. Januar 2020 wird die Pressearbeit von der Agentur Kirchner Kommunikation in Berlin betreut. Eine Standortveränderung sei allerdings nicht geplant, schreibt Oliver Kneidl.
Wie hat Patricia Reimann, von Oktober 2018 bis Oktober 2019 Verlagsleiterin für Nagel & Kimche, die Literatursendung mit "The Street" erlebt? "Ich habe mich sehr gefreut, und gleichzeitig hat es mich natürlich geschmerzt", sagt sie, telefonisch erreichbar in München. "Nagel & Kimche ist gerade wieder sehr nah, jetzt wo meine Handschrift hätte zunehmend sichtbar werden können." Das Buch von Ann Petry habe für sie die Dimension der Entdeckung von ‘Stoner’, die sie als Programmleiterin für dtv gemacht hatte. "Es war meine Intention, aus diesem aussergewöhnlichen Roman einen Bestseller zu machen." Patricia Reimann, die 2018 für Nagel & Kimche nach Zürich gezogen war, ist die Enttäuschung noch anzumerken. Was macht sie jetzt? "Ich betreue einige sehr interessante Projekte für verschiedene Verlage, in der Schweiz für den Unionsverlag." Zum Schluss merkt sie an: "Ich vermisse Zürich, ich war sehr gerne da. Die besondere Art von Kontakt, die ich dort erleben durfte, die Offenheit, Sympathie und Unterstützung, war eine einzigartige Erfahrung."
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