Newsletter Schweizer Buchhandel
Ausgabe 29/2025 vom 24. Juli 2025
2. Zukunftsparlament
2. Fünf Fragen an Isabelle Koch
Am 20. und 21. Juli fand auf dem Mediacampus Frankfurt das Zukunftsparlament des Börsenvereins statt. Die Fortbildung bietet Berufseinsteigern und -einsteigerinnen jedes Jahr ein Forum, um Fachthemen zu diskutieren, an Workshops teilzunehmen und neue Kontakte zu knüpfen. Das diesjährige Thema lautete «Diskurskultur als Fundament der Demokratie». Isabelle Koch reiste aus der Schweiz an. Die 27-Jährige beendet Ende Juli ihr einjähriges abteilungsübergreifendes Praktikum bei NordSüd und startet im September bei Kein & Aber.
Welche Erwartungen hatte Sie im Vorfeld an das Zukunftsparlament?
Isabelle Koch: Ich freute mich vor allem darauf, andere junge Branchenmenschen kennenzulernen und mich mit ihnen auszutauschen. Zudem wollte ich sowohl innerhalb als auch ausserhalb der Veranstaltungen herausspüren, was unsere Anliegen sind und was die Verlags- und Buchhandelsbranche beschäftigt.
Haben sich diese Erwartungen erfüllt?
Definitiv! Der Austausch war sehr offen und transparent. Wir sprachen über alles Mögliche, und die Teilnehmenden waren sehr ehrlich. Es gab viel zu diskutieren, und wir konnten auch über Ansätze sprechen, wie man bestimmte Dinge angehen könnte, die uns beschäftigen. Zudem war der Einblick in die deutsche Verlags- und Buchbranche spannend für mich. Womit ich nicht gerechnet hatte, waren die vielen jungen Leute aus dem Buchhandel, die den Austausch noch einmal bereichert haben.
Worüber sprachen die Teilnehmenden?
Zum Beispiel über die Möglichkeiten, wie man in die Branche einsteigen kann – angefangen dabei, wie man auf sie aufmerksam wird, bis hin zu den nötigen Schritten, um dann auch tatsächlich Teil von ihr zu werden. Wir stellten fest, dass das von Land zu Land unterschiedlich ist und es strukturelle Herausforderungen gibt, die den Einstieg in die Branche erschweren können. Wir sprachen auch über unsere Löhne. Da waren alle offen, was nicht immer so ist – auch in Deutschland nicht. Aber ich finde es wichtig, dass gerade wir jungen Leute diesbezüglich transparent sind, denn das schafft Potenzial für Verhandlungen. Ein weiteres grosses Thema war die Bedeutsamkeit der Buchhandels- und Verlagsberufe. Erzählungen sind etwas sehr Wichtiges. Manche setzen sich über Hunderte von Jahren in den Köpfen der Menschen fest. Darum hat unsere Branche eine Verantwortung dafür, welche Geschichten erzählt, von wem sie erzählt und wie sie weitergegeben werden. Wir waren uns jedenfalls einig: Unsere Arbeit ist sinnstiftend.
Gab es auch neue Kontakte, die bleiben?
Ja, ich fand einige neue Bekanntschaften und habe mit vielen meine Handynummer ausgetauscht. Einige von uns haben sich zum Beispiel schon mal provisorisch für die Frankfurter Buchmesse verabredet. Mit einer Person, die wie ich aus der Schweiz angereist war, habe ich vereinbart, dass wir uns auch mal ausserhalb der Arbeit treffen. Es waren sehr schöne Begegnungen.
Was haben Sie mit nach Hause genommen?
Vor allem ein gutes Bauchgefühl, dass ich in der richtigen Branche gelandet bin. Das Zukunftsparlament gab mir einen weiteren Schubs, mich dafür einzusetzen, dass gute und vielfältige Geschichten veröffentlicht werden. Bücher sind ein wichtiges Medium, das vor allem auch unter jungen Menschen noch etwas mehr Anklang finden könnte. Ebenfalls mitgenommen habe ich die Bedeutung der Vernetzung junger Leute – auch wenn man sich nicht jede Woche trifft. Diese Kontakte sind wichtig, damit wir die Branche zu einem zukunftsfähigen Ort machen können, in dem sich alle wohlfühlen.
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