Newsletter Schweizer Buchhandel
Ausgabe 39/2020 vom 15. Oktober 2020
3. 52 beste Bücher
3. Die Rettung der Büchersendung auf SRF 2 läuft auf Hochtouren
Die Unterschriftensammlung des SBVV gegen die Absetzung der Sendung "52 beste Bücher" auf Radio SRF 2 zählt nach wenigen Tagen bereits über 4'000 Namen und liest sich wie das Who’s Who der Kultursezene weit über die Landesgrenzen hinaus: Bice Curiger, Felicitas Hoppe, Andreas Rötzer, Saša Stanišić, Gerd Haffmans, Eva Menasse, Denis Scheck, Elke Heidenreich haben unterschrieben – um nur wenige zu nennen. Eine ebenfalls eindrückliche Aufzählung findet sich auf der neuen Facebook-Seite "Beste Bücher" (Urheber unbekannt), mit den Namen aller, die bereits hinter dem Mikrofon von "52 beste Bücher" Platz genommen haben. Die Autorin Corinna T. Sievers betont ebenfalls die Bedeutsamkeit dieser Sendung: "Ich weiss, das gibt es nicht noch einmal im deutschsprachigen Raum. Und ich meine, die Verantwortlichen können nicht sagen, das sei nur ‘Radio’ und es werde zu wenig Radio gehört. Es ist eine sehr gut beworbene und verlinkte Sendung, auf die man an verschiedensten Stellen noch jahrelang im Netz hingewiesen wird und die zum Nachhören sehr leicht auffindbar ist." Buchhändlerin Marianne Sax hat einen offenen Protestbrief auf Facebook veröffentlicht: "Die Streichung trifft die Autorinnen und Autoren und die ganze Buchbranche in einer sonst schon harten Zeit und ich kann wirklich nicht verstehen, dass gute, traditionsreiche Radiosendungen über die Klinge springen müssen. Die SRG vergrätzt damit die älteren ZuhörerInnen und verbaut sich die Chance, jüngere zu gewinnen." Sie bittet, dass die SRF-Direktorin auf den Entscheid zurückkommt.
Begonnen hat der Widerstand letzte Woche mit einem offenen Brief von Alain Claude Sulzer, mitunterzeichnet von vielen namhaften Autorinnen und Autoren (Berichterstattung im letzten Newsletter, 8. Oktober). Auf diesen Brief hat die SFR-Direktorin Nathalie Wappler geantwortet, sie argumentiert: "Unsere Radiokanäle werden heute vorwiegend als Begleitmedium genutzt und in kürzeren Intervallen, je nach Tagesabschnitt. Mit dieser veränderten Hördauer nimmt auch die lineare Nutzung einzelner Sendegefässe stetig ab. Gleichzeitig erfreuen sich unsere Podcasts einer wachsenden Beliebtheit. Audioangebote werden heute gezielt abonniert, häufig aber auch entdeckt und gefunden über ganz unterschiedliche Kanäle. Der Entscheid, das stündige Autorengespräch `52 Beste Bücher` bei SRF 2 Kultur durch ein neues Literaturangebot abzulösen, ist vor diesem Hintergrund zu verstehen." Hier ist der ganze Brief von Nathalie Wappler nachzulesen. Darauf erschien am 11. Oktober in der NZZ am Sonntag ein Artikel von Alain Claude Sulzer mit dem Titel: "Wer über Literatur sprechen will, muss lange Gespräche mit Autoren führen". Er gibt darin auch seiner Hoffnung Ausdruck, dass die signalisierte Gesprächsbereitschaft im offenen Brief von Nathalie Wappler bedeutet, "dass womöglich voreilig getroffene Entscheidungen auch rückgängig gemacht werden können."
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