Newsletter Schweizer Buchhandel
Ausgabe 8/2023 vom 23. Februar 2023
3. Berlinale
3. Buch trifft Film
In Zeiten unzähliger Fernsehanstalten und Streamingdienste werden längst nicht mehr nur die Megaseller für die Leinwand adaptiert. Die Berührungspunkte zwischen Buch- und Filmbranche werden deshalb immer deutlicher und wichtiger. Dies hat sich auch an der diesjährigen Berlinale gezeigt, die gleich zwei Veranstaltungen zum Thema organisierte. Die seit 2006 stattfindende Pitchveranstaltung Books at Berlinale ermöglichte am Montag dieser Woche 11 Filmrechteinhaberinnen und -inhabern, ihre Stoffe zur filmischen Adaption einem grossen Publikum aus der Filmbranche vorzustellen und anzupreisen. Unter den über 190 Büchern aus über 30 Ländern, die den Verantwortlichen des Berlinale Co-Production Market eingereicht wurden, befanden sich auch Titel aus Schweizer Verlagen. Sie schafften es dieses Jahr nicht in die engste Auswahl. Die Verlage Diogenes und Kein & Aber erhielten jedoch die Gelegenheit, an der anschliessend stattfindenden Matchmaking-Veranstaltung teilzunehmen, wo Vertreterinnen und Vertreter von Verlagen und aus der Filmbranche zusammentrafen. Ronit Zafran, Verantwortliche für den Bereich Rechte und Lizenzen bei Kein & Aber, und Suzanne Hégelé, Zuständige für Filmrechte bei Diogenes, konnten so zwei Stunden lang verschiedenste Möglichkeiten, mit verfilmbaren Titeln aus ihrem Programm zu pitchen, wahrnehmen.
«Die Chance, an der Matchmaking-Veranstaltung dabei zu sein, geht zurück auf die Frankfurter Buchmesse», sagt Reina Gehrig, Abteilungsleiterin Literatur bei Pro Helvetia. «Damals lernten wir Henning Adam von Books at Berlinale kennen, und wir konnten eine Vereinbarung treffen.» Dass Verlage auch Filmrechte an ihren Titeln verkaufen möchten, ist klar. Nicht umsonst ist Pro Helvetia schon seit einigen Jahren auch bei Shoot the Book am Filmfestival in Cannes vertreten. «Aber Cannes orientiert sich tendenziell an der frankophonen Welt», weiss Reina Gehrig. «Deshalb wollten wir an der diesjährigen Berlinale ausloten, ob Books at Berlinale für uns ebenso interessant ist.» Pro Helvetia lud neben den beiden Verlagsvertreterinnen auch Tanja Messerli, Geschäftsführerin SBVV, Nicole Pfister Fetz, Geschäftsführerin A*dS, und Rico Engesser, Co-Leiter der Solothurner Literaturtage, zur Visite nach Berlin ein. «Wir sind in einer Phase, in der Buch- und Filmbranche einander besser kennenlernen müssen», sagt Reina Gehrig. Deshalb nutzte die Gruppe jede Gelegenheit zum Austausch mit Filmschaffenden, auch ausserhalb der Matchmaking-Veranstaltung. «Und wir konnten das Gehörte untereinander diskutieren und die Bedeutung für die Schweizer Verlagswelt einordnen», zieht Reina Gehrig eine durch und durch positive Bilanz.
Einen Einblick in die Veranstaltung gibt es unter den Highlights auf dem Instagram-Account des Schweizer Buchhandels.
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