Newsletter Schweizer Buchhandel
Ausgabe 44/2025 vom 20. November 2025
8. Verkauf verteuerter Bücher in Österreich
8. Sofortiger Stopp gefordert
423 österreichische Autorinnen und Autoren sowie die vier grössten österreichischen Verbände IG Autorinnen Autoren, Grazer Autorinnen Autorenversammlung, PEN Austria und Österreichischer Schriftsteller/innenverband fordern Buchhandlungen in der Alpenrepublik auf, den Verkauf verteuerter Bücher sofort zu stoppen. In einer Mitteilung heisst es: «Unsere Bücher werden vom Buchhandel eigenmächtig verteuert verkauft. Die Bücherpreise liegen je nach Buchhandlung meistens um 1 bis 2 Euro – 5 bis 10 Prozent – über dem mit den Autorinnen und Autoren vereinbarten, von den Verlagen festgelegten Ladenpreis.» Rechtlich möglich sei dies, weil es sich beim festen Ladenpreis nach dem österreichischen Modell um einen Mindestpreis handle. Dieser dürfe zwar nicht unterschritten werden. Darüber liegen dürfe er jedoch. Die Gewinnbeteiligungen von Autorinnen und Autoren seien prozentual an den festen Ladenpreis gebunden, die kalkulierten Gewinnspannen von Verlagen ebenfalls. «Der Buchhandel erwirtschaftet sich ein Mehreinkommen auf unsere Kosten – ohne Gewinnbeteiligung von uns und ohne Absprache mit uns. Er unterwandert unsere Vertragsbeziehungen und kassiert diese Mehreinnahmen alleine für sich ein.» Wie es weiter heisst, wird diese Verteuerung offenbar schon seit einiger Zeit praktiziert und droht zur Dauereinrichtung zu werden. «Mehrere Proteste von Seiten der IG Autorinnen Autoren sind unbeachtet geblieben. Es sind nicht die bedürftigen Einzelbuchhändler, die diese Verteuerung forcieren, es sind die Marktführer.»
Die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner der Aufforderung sind «nicht länger gewillt, mit dieser eigenmächtigen, vertragsrechtlich nicht abgedeckten Praxis des Buchhandels auf der Grundlage des österreichischen festen Ladenpreises zu leben» und fordern den Buchhandel deshalb «zur sofortigen Einstellung seiner Sanierungsversuche auf Kosten der Autorinnen, Autoren und Verlagen auf». Man verlange in all den Fällen, wo das bisher nicht geschehen sei und weiter nicht geschehe, Abgeltungen aus den zusätzlichen Einnahmen durch den Buchhandel. Zudem fordern sie vom österreichischen Gesetzgeber die «umgehende Reparatur des österreichischen festen Ladenpreises nach dem Vorbild des deutschen festen Ladenpreises in seiner jetzigen Fassung».
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