Schweizer Buchhandels- und
Verlags-Verband SBVV

Newsletter Schweizer Buchhandel
Ausgabe 31/2019 vom 22. August 2019

1. Deutschland
1. Barsortiment Libri listete 180’000 Titel aus

Der massive Ausbau des lieferbaren Sortiments bei Libri auf eine Million Artikel in Bad Hersfeld war Ende 2016 vollzogen und ist singulär in der deutschsprachigen Buchbranche. Jetzt hat sich herausgestellt, dass Libri sein Lager durchkämmt und alle Bücher, die in den vergangenen ein bis zwei Jahren kein einziges Mal verkauft wurden, ausgelistet hat. Dies betraf 180’000 Titel. Libri-Geschäftsführer Eckhard Südmersen gab letzte Woche in einem Interview bekannt, dass die Zielgrösse seines Barsortiments neu bei 850’000 Titeln liege. Angesprochen auf die konkreten Auswirkungen für die Schweizer Buchhandlungen, antwortet David Ryf, Geschäftsführer des Buchzentrums und Partner von Libri: "Das hat keine oder nur marginale Auswirkung, wie wir diese Entwicklung heute einschätzen." Das BZ sei ja in erster Linie eine Verlagsauslieferung, was über zwei Drittel seines Buchgeschäftes ausmache. Von Verlagen, die beim BZ in der Auslieferung sind, sind immer alle Titel im BZ Katalog aufgeführt und über das BZ verfügbar. Im Auslieferungsgeschäft beziehe man die Bücher praktisch ausschliesslich direkt von den Verlagen. Sollte ein Titel ausnahmsweise nicht an Lager liegen, bestellt das BZ den Titel. "Auch wenn Libri ein wichtiger Partner für das BZ ist im Barsortiment und weiterhin mit Abstand das grösste Barsortiment bleibt, haben wir zahlreiche weitere Lieferanten." Ryf gibt zu bedenken, dass der gesamte Zwischenbuchhandel zurzeit vor grossen Herausforderungen steht: Der Umsatz verteilt sich auf immer mehr Titel, die Mengen je Auftrag nehmen laufend ab. Umso wichtiger sei der partnerschaftliche Dialog zwischen Verlagen, Zwischenbuchhandel und Buchhandel. 

Susanne Birrer, Vertriebsleiterin des Stämpfli Verlag in Bern erzählt aus der Sicht eines betroffenen Verlags: "Wir sind ein juristischer Fachverlag, und mit dieser spezifischen Ausrichtung haben wir ohnehin viele Hürden, um im Ausland präsent zu sein." Sie befürchte, dass noch zahlreiche andere Schweizer Verlage von der Auslistung bei Libri betroffen seien. Die Remissionen von Büchern in den letzten Wochen seien das eine, die schlechtere Sichtbarkeit aber das dringlichere Problem. Man habe bei Stämpfli festgestellt, dass auch eine wichtige englischsprachige Neuerscheinung zum aktuellen Thema "Legaltec" gar nicht mehr gelistet worden sei bei Libri. Sie befürchte deshalb, dass nicht nur einzelne Titel, sondern ganze Verlage von der Auslistung betroffen seien. Ihr eigener Knackpunkt sei momentan, dass die Auslistung eines Fachtitels bei Libri zur Folge habe, dass er bei Amazon als nicht lieferbar gelte: "Das ist für unsere Autoren dann ein No-Go und für uns als Verlag imageschädigend." Bei Amazon als Direktlieferant einzusteigen, sei ihr Ziel, das sei bislang allerdings nicht gelungen.

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