Schweizer Buchhandels- und
Verlags-Verband SBVV

Newsletter Schweizer Buchhandel
Ausgabe 31/2019 vom 22. August 2019

6. 3 Fragen an ...
6. Verena Schneider

Der kleine Urnäscher boox-Verlag verlegt die erfolgreiche Kinder- und Jugendbuch Serie "Ein Fall für die MounTeens" von Marcel Naas, die von Nils Feigenwinter ("Young Talent 2018") als Wanderrätseltour inszeniert wurde. Angefangen hat der Verlag 2011 mit Erwachsenenliteratur. Nun bietet die Verlegerin Verena Schneider ihre Bücher in einem mobilen Buchladen im Bahnhof Zürchersmühle in Urnäsch an. Eröffnung war letztes Wochenende.

Verena Schneider, was sind die Vor- und Nachteile des Standort Urnäsch, Appenzell für einen (Jugend)-Buchverlag wie boox?
Die Nähe zur Natur, zum Alpstein, zur einzigartigen Appenzeller Landschaft ist ein ganz klarer Vorteil: Das schärft den Blick aufs Wesentliche. Man kann sich hier wunderbar auf die Verlags-Arbeit konzentrieren und neue Ideen schmieden. In der MounTeens-Serie leben die vier Protagonisten auch in den Bergen. Ihre Abenteuer kann ich richtig gut nachvollziehen. Ein Nachteil ist, dass der Besuch von Weiterbildungen/Veranstaltungen/Messen immer mit einer relativ langen Reisezeit verbunden ist. Was man aber auch positiv sehen kann: Im Zug lässt sich bequem arbeiten und manchmal sogar ausspannen!

Wie lässt sich ihre neuste Idee, ein mobiler Buchladen des Verlags, organisatorisch bewältigen?
Zusammen mit den Besitzern des Bahnhofs Zürchersmühle, einem Künstlerpaar, kann ich die Räume im Erdgeschoss als Ausstellungsfläche nutzen. Das Lokal ist jeden Freitagnachmittag offen und dient gleichzeitig als Begegnungsort. Alleine könnte ich die damit verbundenen Präsenzzeiten nicht abdecken. Gemeinsam mit Carol Cecchinato und Thomas Urben sind wir aber flexibel. Ausserdem kann ich im Wartesaal des Bahnhofs meine Autoren empfangen. Es ist ein verspieltes, sehr kreatives Umfeld, das inspirierend wirkt. Meinen mobilen Buchladen kann ich jederzeit abbauen und überall wieder aufbauen – je nach Ausstellung – die Sitzbank zum Auszuruhen und zum Lesen ist auch gleich mit dabei.

Wie sieht der mobile Buchladen konkret aus und wie kamen Sie auf diese Idee?
Schon länger war ich auf der Suche nach einem Ausstellungslokal oder einer Ausstellungsmöglichkeit für die Produkte des Verlages. Da kam plötzlich das Angebot vom Ziithof, zusammen ein Ausstellungslokal im Erdgeschoss des Bahnhofes Zürchersmühle zu betreiben. Für mich ein Glücksfall! Die Idee mit dem mobilen Buchladen hatte dann Thomas Urben: Auf ein altes hölzernes Schulpult, mit aufklappbarer Tischfläche und einer integrierten Sitzbank, baute er ein Regal und machte das Ganze fahrbar. Die so präsentierten Bücher sind von vorne und von hinten, also rundum sichtbar. Ich kann sehr viel vom Ideenreichtum meiner beiden Geschäftspartner für den Verlag nutzen. Literatur und Kunsthandwerk passen verblüffend gut zusammen. Aus der Auseinandersetzung miteinander entstehen viele Ideen – die wollen wir natürlich alle noch umsetzen.

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10. 

Wurden am Wochenende vom grossen Publikumsandrang überrascht (von links und vor dem mobilen Buchladen):
Henry Love (Musiker), Bettina Gugger (Autorin), boox-Verlegerin Verena Schneider und Pirmin Müller (Autor). © zVg

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