Schweizer Buchhandels- und
Verlags-Verband SBVV

Newsletter Schweizer Buchhandel
Ausgabe 34/2020 vom 10. September 2020

2. Frankfurter Buchmesse
2. Frankfurter Buchmesse 2020 ohne Aussteller

Die Frankfurter Buchmesse findet vom 14. bis 18. Oktober mit einem umfangreichen Veranstaltungsprogramm live und digital statt. Die Hallenausstellung wird es diesmal nicht geben, denn aufgrund der aktuell geltenden Reisebeschränkungen können zahlreiche Länderstände nicht wie geplant umgesetzt werden. Erschwerend hinzu kommt die ab 1. Oktober geltende Quarantäneverordnung für europäische Aussteller und Fachbesucher. «Jetzt liegt der Fokus auf unserem virtuellen Angebot und den Veranstaltungen in der Festhalle und in der Stadt», sagt Juergen Boos, Direktor der Frankfurter Buchmesse. «In den letzten Monaten haben wir unsere zahlreichen, bereits vorhandenen Services zu einem stimmigen virtuellen Gesamtkonzept ausgebaut.» So träfen internationale Publishing Professionals auf bekannte und auch neue Digitalformate, mit denen sie auch in Zeiten von Corona ihr Geschäft vorantreiben könnten.

«Der SBVV bedauert die Absage der physischen Ausgabe der Frankfurter Buchmesse sehr», sagt Myriam Lang, Verantwortliche Internationale Buchmessen und Promotion des SBVV. «Denn der Schweizer Gemeinschaftsstand hätte das Schaffen von 40 Schweizer Verlagen präsentieren können.» Die 40 Mitaussteller und alle weiteren Verlage, die sich als digitale Aussteller angemeldet haben, könnten nun das digitale Angebot der Frankfurter Buchmesse nutzen. «Und die nächste physische Ausgabe der Frankfurter Buchmesse wird 2021 kommen! Aber vorab veranstalten wir für die Schweizer Verlage und Buchhandlungen die ersten Digitalen Buchtage Schweiz am 4. und 5. November. Auf dieses Branchentreffen freuen wir uns sehr, und wir hoffen, dass unsere Mitaussteller aus Frankfurt und zahlreiche weitere Mitglieder dabei sein werden – gemeinsam sind wir stark!»

Einen Schweizer Gemeinschaftsstand wird es an der BuchWien geben, denn diese findet statt. Patrick Zöhrer, Geschäftsführer Buch Wien, sagt: «Die Zeichen für diesjährige Ausgabe der BuchWien vom 11. bis 15. November stehen gut, da uns die Reisebeschränkungen weniger treffen. 95 % der Aussteller kommen heuer aus Österreich, Deutschland und der Schweiz, ein ebenso grosser Anteil der Besucher stammt aus Wien und Umgebung. Insgesamt haben sich nur 25 % weniger Aussteller angemeldet wie im Vorjahr – und selbstverständlich haben wir die Messehalle luftiger gestaltet.»

Stimmen aus Schweizer Verlagen zur Absage der Hallenausstellung in Frankfurt:

Maria Werner, Geschäftsführung aracari verlag:
«Ich habe schon fast mit einer Absage gerechnet. Es ist natürlich schade für die gesamte Branche. Aber uns als Verlag trifft die Absage nicht so sehr wie jene von Leipzig im Frühjahr, weil wir das gesamte Lizenzgeschäft jeweils im Vorfeld der Frankfurter Buchmesse erledigen.»

Iris Becher, Verantwortliche Lektorat und Herstellung Christoph Merian Verlag:
«Meine erste Reaktion war einerseits Enttäuschung, andererseits Erleichterung. Die Frankfurter Buchmesse ist für mich als gebürtige Hessin von Kind an im Jahresverlauf ein fester Termin. Dass dieser jetzt ausfällt, finde ich persönlich und für die ganze Branche sehr schade. Etwas überraschend ist die Kurzfristigkeit des Entschlusses; da war zuvor vielleicht mehr Wunschdenken als Realitätssinn im Spiel. Wir wollten beim Gemeinschaftsstand präsent sein und auch Verlagsmitarbeitende zur Unterstützung des SBVV nach Frankfurt schicken. Wir haben aber gemerkt, dass bei internen Gesprächen schon eine gewisse Unsicherheit wegen der Pandemie herrschte – deshalb meine Erleichterung über die Absage.»

Lukas Haller, Verlagsleitung, Limmat Verlag:
«Die Überraschung war keine wirkliche. Man ahnte ja, dass die Absage kommen könnte, aber man hielt sich doch so lang wie möglich an der vermeintlichen Normalität fest. Es war aber eigentlich klar, dass es unter den herrschenden Bedingungen sehr schwer für die Messe würde. Die Frage ist: Was nun? Wie wird das Digitale angenommen? Wie sieht eine sinnvolle Beteiligung daran aus?»

Roger Liggenstorfer, Geschäftsleitung, Nachtschatten Verlag:
«Die Absage ist keine wirkliche Überraschung – die Kurzfristigkeit, mit der kommuniziert wurde, aber schon. Es ist erstaunlich, dass man damit erst so spät kommt. Wir hätten dieses Jahr aus Solidarität am Gemeinschaftsstand des SBVV teilgenommen; mit einem eigenen Stand sind wir nur alle 5 Jahre in Frankfurt vertreten. Es geht uns vor allem um die Präsenz und die Kontakte – geschäftlich sind die Konsequenzen ohne die Buchmesse gut zu verkraften.»

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