Newsletter Schweizer Buchhandel
Ausgabe 41/2023 vom 02. November 2023
7. Literaturtage Zofingen
7. Publikumsmagnet Slowenien
Die 16. Literaturtage Zofingen feierten am letzten Wochenende mit Gastland Slowenien einen grossen Publikumserfolg. Das Gastland lockte pro Veranstaltung durchschnittlich 60 bis 80 Menschen in das Kulturhaus West. Programmleiterin Julia Knapp: «Als wir uns intensiv mit der Kultur und der Literatur von Slowenien zu beschäftigen begannen, wurde uns schnell klar, wie reich das Land zwischen Osten und Westen an Themen, Geschichten und Kultur ist.» Sabine Schirle, Präsidentin der Zofinger Literaturtage, freute sich besonders, dass es wieder gelungen sei, den Dialog zwischen Publikum und Gästen so unkompliziert zu gestalten: Die zwölf Veranstaltungen mit Diskussionsrunden sowie die Lesungen von Ariela Sarbacher, Thomas Sarbacher, Hanspeter Müller-Drossaart und Yvonne Oesch stiessen auf grosse Begeisterung.
Schon am ersten Programmpunkt am Samstagvormittag konnten der Schriftsteller Aleš Šteger und der Journalist Helmut Luther vor vollen Reihen ihr Verhältnis zu Slowenien und zur Literatur ausloten. Zur Liebe sagte Ana Schnabl, die Autorin des Romans «Meisterwerk»: «Liebesbeziehungen sind eine Art von Demenz.» Und sie sieht einen bedenkenswerten Trend in unserer Gesellschaft: «Die Gesellschaft erlaubt Menschen nicht, sich zu ändern – wir sind zynisch und misstrauisch geworden gegenüber Menschen, die sich wirklich verändern wollen.» Der Funke sprang in den übersetzten Gesprächen auf das Publikum über – und im Übersetzungsforum wurde das Thema Übersetzung auch gleich noch in einer Gesprächsrunde vertieft. Eine ausführlichere Rückschau bietet das Zofinger Tagblatt, und auf der Website der Literaturtage findet sich eine Bildergalerie. «Die Wörter zittern, wenn sie richtig sind» – dieses Zitat aus einem Gedicht von Tomaš Žalamun stellte Julia Knapp ihrer Eröffnungsrede voran, in der sie vom Zauber der Sprache – und zugleich ihrer Alltäglichkeit – spricht. Sprache sei wie Luft: Wir sind von ihr umgeben, wir nehmen sie als etwas Selbstverständliches wahr, zugleich liege gerade darin ihre Schönheit. Sie schlug den Bogen zur romantischen Poetologie und Eichendorfss Wünschelrute: «Ein Lied schläft in allen Dingen – das heisst, die Poesie ist überall auf der Welt zu finden, nicht nur zwischen zwei Buchdeckeln. Es gilt die Poesie zu entdecken, und zu erleben.» Die Eröffnungsrede ist ebenfalls online verfügbar.
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