Newsletter Schweizer Buchhandel
Ausgabe 24/2024 vom 13. Juni 2024
5. Buchmesse für Kinder- und Jugendliteratur in Zürich
5. Vier Fragen an Anne-Friederike Heinrich
Am 29. Juni, 10 bis 18 Uhr, findet im Zentrum Karl der Grosse in Zürich die zweite «Kinder lesen» statt. 25 Autorinnen und Autoren sowie Kleinverlage sind mit unterschiedlichen Lesungen dabei. Tickets können auf der Website der Veranstaltung oder direkt an der Tageskasse bezogen werden. Initiiert wurde die Messe, die speziell auf Kinder- und Jugendliteratur ausgerichtet ist, von der Kinderbuchautorin Anne-Friedrike Heinrich.
Wie sind Sie auf die Idee gekommen, eine Kinderbuchmesse in Zürich zu organisieren?
Anne-Friederike Heinrich: Ich bin selbst Kinderbuchautorin und engagiere mich sehr für die Leseförderung der jungen Leserinnen und Leser. Wer sich in der Buchbubble bewegt und miterlebt, welche Lesebegeisterung kleine und grosse Buchevents wecken können, stolpert unweigerlich über die Frage, warum es im kulturell so vielfältigen und engagierten Zürich eigentlich kein Bücher- und Lesefestival für Kinder- und Jugendliteratur gibt. Gefragt, kurz gestaunt, warum vor mir noch niemand auf diese Idee gekommen ist, und gehandelt: Seit 2023 gibt es «Kinder lesen».
Wie genau funktioniert Ihre Messe?
Sie kombiniert eine klassische Buchmesse, bei der man an Messeständen Autorinnen und Autoren sowie Bücher entdecken kann, mit 12 ganz unterschiedlichen Lesungen aus den Werken der Ausstellenden. In diesem Jahr haben wir sogar zwei Speziallesungen, die zusätzlich eine musikalische und eine Theaterperformance bieten. Ausserdem können Kinder und Jugendliche in drei Handlettering-Workshops die Kunst der schönen Schrift kennenlernen – denn Lesen und Schreiben gehören ja eng zusammen. Eine gemütliche Leseecke schafft Raum für Entspannung: Hier kann man sich gleich in die neuen Buchentdeckungen versenken. Wichtig ist mir vor allem, dass Kinder und Jugendliche in den direkten Kontakt mit Autorinnen und Autoren kommen. Bei meinen Lesungen in Schulen erfahre ich immer wieder, dass Kinder sich sehr für die Schreibarbeit interessieren und viele Fragen zum Schriftstellerdasein haben. Viele von ihnen schreiben selbst gern kleine Geschichten und möchten davon erzählen. Wie viel intensiver könnte das Interesse an Büchern und ihren Schöpfern werden, wenn Kinder Autorinnen und Autoren persönlich kennenlernen? Ich denke, dass sich dieser Kontakt sehr positiv auf die Lesekompetenz von Kindern und Jugendlichen auswirken kann, deren Schwinden ja belegt ist und immer lauter beklagt wird. Auch das ist ein Weg, das Lesen und die Liebe zu Büchern frühzeitig zu fördern.
Welche Erfahrungen machten Sie 2023?
Ich hatte neben der Buchmesse, den Lesungen und den Kalligrafiekursen noch drei Vorträge zum Thema «Leseförderung» organisiert, gehalten von drei Koryphäen in diesem Bereich. Leider waren die Vorträge nicht gut besucht – die Eltern wollten lieber wie ihre Kinder den Autorenlesungen lauschen. Das ist eine Lehre aus dem vergangenen Jahr. Ein erfreulicher Nebeneffekt von «Kinder lesen» 2023 war das Networking zwischen den Autorinnen und Autoren. Viele von ihnen stehen immer noch in Kontakt miteinander und haben sogar gemeinsame Aktivitäten aufgebaut.
Weitere Themen:
1. Lobbyarbeit
1. Gelungener Auftritt in Bundesbern
3. Lernende
3. Kurzfilme zum Thema «Verlagsabteilungen»
6. Neues PC-Spiel
6. Ein eigener mobiler Buchladen
7. Deutschland
7. Weltbild stellt Insolvenzantrag
8. Josef-Guggenmos-Preis für Kinderlyrik
8. Auszeichnung für SJW