Newsletter Schweizer Buchhandel
Ausgabe 8/2020 vom 27. Februar 2020
6. Eine Frage an ...
6. Eva Roth, Atlantis Verlag
"Eine Sternschnuppe im Schnee" von Yumi Shimokawara war der Bilderbuch-Bestseller im letzten Jahr bei Atlantis. Eine Feier von Freundschaft und Spielen im Schnee. Wird sich der Schnee in den Bilderbüchern halten, auch wenn er keine Realität mehr ist für die Kinder?
Kinderbücher bilden zum Glück nicht nur die greifbare Realität ab. Ich finde gerade toll an Kindern und ihren Büchern, dass sie Vorstellungen und Tatsachen oft miteinander verbinden. Schnee verzaubert, verwandelt Landschaft und Geräusche. Wie schön, wenn sich plötzlich alles, was vorher einzeln war, in einer weissen Fläche verbindet! Diese Erfahrung haben viele mitteleuropäische Kinder gemacht. Bilderbücher reichern diese Erfahrungen an und tragen sie weiter in die Fantasie. Selbst wenn der Schnee nicht mehr selbstverständlich ist, bleibt die Vorstellung davon lebendig. Wir alle haben Bilder und Geschichten im Kopf, die die Wirklichkeit übersteigen. Dass in Winterbüchern oft das Wünschen ein Thema ist, erstaunt mich nicht, der Blick auf eine weisse Fläche lädt gerade dazu ein. Wir wagen auch im kommenden Winter wieder ein Schnee-Bilderbuch – und hoffen natürlich, dass es dann auch in echt schneit.
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Eva Roth
(Foto: Jürg Obrist)