Newsletter Schweizer Buchhandel
Ausgabe 23/2020 vom 11. Juni 2020

9. Eine Frage an ...
9. Ricco Bilger

Ricco Bilger, warum machen Sie ausgerechnet 2020 seit langem wieder einmal einen eigenen Stand an der Buchmesse in Frankfurt?
Der erste Grund, der mich strahlen lässt: Wir haben in diesem Jahr ein aussergewöhnlich starkes Programm. Die sieben Bücher verdienen es, auch ausserhalb der Schweiz wahrgenommen zu werden. Kanada ist Ehrengast und wir haben mit Quentin Mouron einen Autor mit kanadischen Wurzeln, mit Wotttrengs "Ein Irokese am Genfersee" einen Roman, der zu grossen Teilen in Kanda/Québec spielt (und zudem im Herbst im Unionsverlag als Taschenbuch erscheint), sowie mit Michael Wex und "Shlepping the Exile" einen der schrägsten kanadischen Romane überhaupt im Programm. Zudem feiern wir 20 Jahre bilgerverlag: Am 1. Januar 2001 stachen wir in See und segeln, vielen Schwierigkeiten zum Trotz, immer noch hart am Wind. Nach mehreren Versuchen einer Teilnahme an Gemeinschaftsständen gab es nur eine Option: Keine Messe oder back to the roots mit einem eigenen Stand. Da die Buchmesse 2020 eine spezielle sein wird, viel kleiner, ohne das Gedöhns der Grossen, ist die Chance, als kleinerer Verlag medial wahrgenommen zu werden, ungleich grösser. Nur schon die Ankündigung, dass wir nach Frankfurt fahren, hat zu drei Medienanfragen geführt. Dann kommt dazu, dass die Messe den teilnehmenden Verlagen noch einmal soviel Platz zum angemieteten offeriert, das ergibt dann eine beachtliche Grösse, auf der sich auch die notwendigen Vorgaben beim Social Distancing einhalten lassen. Buchaffine Menschen sind achtsam und respektvoll im Umgang miteinander. Das erlebe ich täglich in der Buchhandlung und darauf vertraue ich. Willkommen also in Frankfurt, wir freuen uns über jeden Besuch an unserem Stand.

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