Schweizer Buchhandels- und
Verlags-Verband SBVV

Newsletter Schweizer Buchhandel
Ausgabe 34/2024 vom 12. September 2024

8. Frankfurt Rights Meeting
8. Boom englischsprachiger Bücher

Letzte Woche wurde als Auftakt der Frankfurt-Rights-Meetings, die im Vorfeld zur Frankfurter Buchmesse digital stattfinden, das Thema englischsprachige Bücher auf dem deutschen Buchmarkt beleuchtet. Das Börsenblatt bündelt die Ergebnisse der Veranstaltung unter dem Titel: «Steht der Buchmarkt am Wendepunkt?». Vor allem junge Menschen entscheiden sich immer öfter dafür, auf Englisch zu lesen, auch wenn es nicht ihre Muttersprache ist, weil sie wollen, dass die Einbände und die Titel zu dem passen, was sie auf TikTok und anderen sozialen Medien sehen. Enrico Turrin, Wirtschaftsexperte bei der Federation of European Publishers, präsentierte bei der Veranstaltung ein paar Fakten und Zahlen:

  • Bei den Genres Young Adult und Fantasy ist der Trend zum englischsprachigen Original besonders ausgeprägt.
  • Die stärksten Effekte zeigen sich aktuell in den Niederlanden, in Skandinavien, Deutschland und dem Baltikum.
  • In den Niederlanden lag der Marktanteil englischsprachiger Bücher 2023 bereits bei 25 Prozent, im Young Adult-Segment überschreitet der Anteil am Umsatz hier sogar die 60-Prozent-Marke.
  • Im Süden Europas zeigt sich der Trend enorm abgeschwächt. In Frankreich oder Italien etwa liegt der Marktanteil englischsprachiger Bücher gerade mal bei knapp einem Prozent.


Diskutiert wurde auch ein Artikel, der im Sommer in der New York Times erschien: «English-Language Books Are Filling Europe’s Bookstores. Mon Dieu!» (hinter Bezahlschranke). Darin wird die Zunahme von abgesetzten US-amerikanischen und britischen Büchern zu Lasten der übersetzten Versionen am Beispiel der Niederlande thematisiert. «Die Menschen sollten in jeder Sprache lesen, die sie wollen», lässt sich die niederländische Verlegerin Elik Lettinga im Artikel zitieren, aber die Exportausgaben würden den Preis unterbieten, und das sei ein Problem. Der Amsterdamer Buchhändler Leon Verschoor sagte, er habe in den letzten 30 Jahren einen tiefgreifenden Wandel miterlebt: «Diese jungen Leserinnen und Leser werden nie auf Niederländisch lesen.» Ein anderer Amsterdamer Buchhändler findet: «Wir vernachlässigen unsere Sprache.» Weitere Stimmen begrüssen den Trend zum Lesen in der Originalsprache und die grosse Zahl neuer, junger Leserinnen und Leser, die dies mit sich bringe. Im Bemühen, der englischsprachigen Dominanz von TikTok Paroli zu bieten, beginnen Verlage vermehrt, die Covers und die englischsprachigen Titel beizubehalten – ein Beispiel dafür ist R. F. Kuangs Roman «Yellowface» von 2023, auf Deutsch erschienen bei Eichborn.

Weitere Themen:

1. Schweizer Buchpreis 2024
1. Das sind die Nominierten

2. Hotlist
2. Drei Bücher aus Schweizer Verlagen

3. Leipziger Buchmesse 2025
3. Jetzt anmelden

4. Kampa
4. Liberté-Vertriebskooperation wächst

5. Call for Projects
5. Pitching-Session an Solothurner Filmtagen

6. Preis der Leipziger Buchmesse
6. Bewerbungsstart für 2025

7. Bayerischer Buchpreis
7. Shortlist und Ehrenpreis für Donna Leon

9. Ausschreibung
9. Katholischer Kinder- und Jugendbuchpreis

10. Schönste Deutsche Bücher
10. Preis der Stiftung Buchkunst, Wanderausstellung und Katalog

11. Diverse Meldungen
11. 

12. Preise
12. 

13. In memoriam
13. 

14. SRF-Bücherliste
14. 

Top