Newsletter Schweizer Buchhandel
Ausgabe 9/2025 vom 06. März 2025
4. Schweizer Kinder- und Jugendbuchpreis
4. Das sind die Nominierten!
Aus über 114 eingereichten Titeln aus 72 Verlagen hat die unabhängige Jury des Kinder- und Jugendbuchpreises fünf Titel nominiert:
- «A l’eau» von Isaline, Entreligne
- «Arrêt de jeu» von Maxime Schertenleib, La Boîte à Bulles
- «Das Dorf der Steine» von Lawrence Schimel (Text) und Lena Studer (Illustrationen), Atlantis
- «Demain n’aura pas lieu» von Iuna Allioux, Sarbacane
- «Fucking fucking schön» von Eva Rottmann, Jacoby & Stuart
Die Jury fand treffende Worte für die Auswahl der jeweiligen Titel:
«A l’eau»: «Am See verliert Ida ein gelbes Papierschiffchen. Angestupst von einer Möwe, beginnt das Schiffchen seine Reise. Es begegnet Tieren und Menschen, bis es zuletzt als Fahne an einem Fischerboot weht. Die schwarzweissen Bilder mit dem gelben Blickfang, die kreative Typografie und die wechselnden Perspektiven in Text und Bild machen aus dem Bilderbuch ein Kunstwerk für kleine und grosse Leserinnen und Leser. Collage- und Stempeltechnik animieren zum eigenen Gestalten – und eine Seite darf gar zum Schiff gefaltet werden.»
«Arrêt de jeu»: «Ein Fussballbuch der anderen Art: Der eindrückliche Comic des Ex-Fussballers bietet einen neuen Blick auf den Sport, der so viele Menschen begeistert. Der Erzähler erinnert sich an die sozialen Dynamiken in den Mannschaften, wo Gefühle und Schmerz unterdrückt werden, Alkohol dazugehört und Beleidigungen an der Tagesordnung sind. In Rasengrün gehalten, mit klarer Linie und filmischen Perspektiven macht das Buch auf sehr persönliche und zugängliche Art das Männlichkeitsbild im Fussball zum Thema.»
«Das Dorf der Steine»: «Voller Farben, Tiere und Pflanzen lädt der Friedhof in diesem Bilderbuch zum Verweilen. Hierher kommt Sonja gerne, um sich an ihren Onkel zu erinnern. Der Gärtner zeigt dem blinden Mädchen, wie es die Inschriften auf den Grabsteinen ertasten kann. Damit öffnen sich für Sonja Türen in vergangene Lebensgeschichten. Die Illustrationen führen die Geschichte über den Text hinaus und entwerfen originelle Bilderwelten. Die Themen Tod und Behinderung werden hier unbeschwert als Teil des Lebens gezeigt.»
«Demain n’aura pas lieu»: «In drei Tagen geht die Welt unter – und Asumi klagt über die abgesagte Signierstunde ihres Lieblingsautors. In der erbarmungslosen Hitze der bald explodierenden Sonne findet sich um die Jugendliche eine Schicksalsgemeinschaft zusammen. Der Roman beschäftigt sich mit Themen und Diskursen wie Literatur, Klima, Fankultur, Familie und Versöhnung. Dabei experimentiert die Autorin mit Textsorten, bedient sich aber auch an Genrekonventionen und lässt die Ich-Erzählerin mit Witz und sprachlicher Finesse berichten.»
«Fucking fucking schön»: «Weit weg von einem Aufklärungsbuch und gerade darum ein besonders gelungenes: In zehn Kurzgeschichten, die raffiniert miteinander verwoben sind, erzählen jugendliche Figuren von ihren ersten sexuellen Erfahrungen. Authentisch und sprachlich überzeugend zeigen die verschiedenen Stimmen alle Gefühlsnuancen: Unsicherheit und Ermächtigung, Scham und Geborgenheit, Ekel und Erfüllung. Dabei bleiben die Texte auf Augenhöhe der jungen Leserinnen und Leser, verzichten auf Urteile und beschreiben Sexualität als ein sehr breites Spektrum.»
Die öffentliche Preisverleihung findet am Samstag, 31. Mai, um 16 Uhr im Rahmen der Solothurner Literaturtage statt. Die Auszeichnung ist mit 20’000 Franken dotiert. Von März bis Dezember sind im ganzen Land Lesungen, Workshops und Podiumsgespräche mit den Nominierten geplant. Das Programm wird demnächst auf der Website des Preises bekanntgegeben.
Träger dieser nationalen Auszeichnung für Kinder- und Jugendbuchschaffende sind der SBVV, die Solothurner Literaturtage und das Schweizerische Institut für Kinder- und Jugendmedien (SIKJM). Unterstützt wird der Preis von der AVA Verlagsauslieferung AG, vom Office du Livre OLF in Freiburg, der Fondation Caris, der Stiftung Temperatio sowie Bibliomedia Schweiz. Die Lesetournee wird von Pro Helvetia unterstützt.
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