Newsletter Schweizer Buchhandel
Ausgabe 22/2025 vom 05. Juni 2025

20. In memoriam
20.

Ruth Binde-Schwarz (geboren am 7. März 1932 in Bern, gestorben am 22. Mai 2025 in Zürich) war als Presseagentin und Literaturvermittlerin eine Berühmtheit in der Schweizer Buchbranche. Bei Wörterseh erschien 2013 eine Autobiografie: «Ruth Binde. Ein Leben für die Literatur» von Alexander Sury (vergriffen – es gibt noch wenige Restexemplare im Verlag). Verlegerin Gabriella Baumann-von Arx erzählt, wie es zu diesem Buch kam: «Ich lernte Ruth Binde am Kein&Aber-Weihnachtsfest kennen und dachte: Wenn sie kein Buch ist, wer dann?» Ruth Binde hatte grosse Freude an der Idee der Verlegerin – und auch gleich einen Journalisten zur Hand, den sie sich für das Projekt wünschte: Alexander Sury.

Den Nachruf, den Alexander Sury in der Berner Zeitung und Der Bund veröffentlichte, dürfen wir hier mit freundlichen Genehmigung bereitstellen. Ruth Bilde prägte während fünfzehn Jahren den Diogenes-Verlag massgeblich mit. Als selbstständige Presseagentin betreute sie Autoren wie Peter Ustinov und Siegfried Lenz – dieser sagte, ohne den Beistand von Ruth Binde könne man «in der Schweiz nicht heimisch werden». Jean Ziegler gab seiner Bewunderung Ausdruck «für ihren Mut, ihren geduldigen Kampf für Vernunft, Gerechtigkeit und die schweizerische Literatur». Zehn Jahre lang war sie Pressechefin des Genfer Salon du Livre. Als ihren grössten Erfolg bezeichnete sie selber die Renaissance der Lyrikerin Mascha Kaléko, die vergessen war. In ihrer Bürowohnung im Seefeld organisierte Ruth Binde legendäre Kulturfeste mit über 200 Gästen. Für ihre kulturellen Verdienste erhielt sie 1998 die Goldene Ehrenmedaille des Zürcher Regierungsrats. Ihre Autographensammlung befindet sich im Schweizerischen Literaturarchiv.

Artikel von Alexander Sury, erschienen am 27. Mai in Der Bund und Berner Zeitung: «Diese Literatur-‹Kupplerin› baute den Diogenes-Verlag mit auf»

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