Schweizer Buchhandels- und
Verlags-Verband SBVV

Newsletter Schweizer Buchhandel
Ausgabe 41/2021 vom 28. Oktober 2021

6. Baobab Books
6. Deutscher Jugendliteraturpreis für Grafic Novel aus Litauen

Wiederum mit einer schönen Inszenierung, einer tollen Moderation und interessanten Gesprächen überzeugte die Verleihung des Deutschen Jugendbuchpreises im Rahmen der Frankfurter Buchmesse – dieses Jahr hybrid abgehalten. Und wiederum ging ein Preis in die Schweiz: Die Grafic Novel «Sibiro Haiku», auf Deutsch bei Baobab Books in Basel erschienen, gewann in der Sparte Jugendbuch. Die litauische Autorin Jurga Vilè erzählt darin die Geschichte ihres Vaters, der von den sowjetischen Besatzern nach Sibirien deportiert wurde. An der Preisverleihung erzählte die zugeschaltete Autorin, dass ihre litauische Verlegerin vor Ort in Frankfurt sei; sie selbst habe vorsorglich eine Flasche Champagner gekauft, die sie nun allein trinken werde. Die Übersetzerin Saskia Drude nahm den Preis auf der Bühne entgegen.

Wir fragten Baobab-Verlegerin Sonja Matheson, wie es zu dieser aussergewöhnlichen Publikation aus Litauen kam: «Das Buchprojekt wurde an Baobab Books herangetragen, noch bevor es in Litauen erschienen war. Der Litauische Verlag war zum Glück sehr geduldig mit uns, denn mit dem Entscheid haben wir uns nicht leicht getan. Die Besatzung durch die Sowjets und die Deportationen nach Sibirien sind ein kollektives Trauma in Litauen, und die Aufarbeitung beschäftigt das Land bis heute. Doch würde das Thema auch die deutschsprachige Leserschaft interessieren? Die künstlerische Qualität war unübersehbar, doch die Übersetzung eine Herausforderung – wie umgehen mit den vielen Wortspielen in diesem knappen Text, die nicht einfach so ins Deutsche zu übertragen waren? Wie mit den russischen Wörtern, die im Original nicht übersetzt waren? Und wie viel historischer Kontext ist nötig, um das Geschehen einzuordnen? Es waren viele Fragen, doch am Ende hat sich alles gefügt und es ist eine wunderbare Zusammenarbeit von Autorin, Illustratorin, Übersetzerin und Lektorin geworden. An einen Preis hat dabei sicher niemand gedacht – und schon gar nicht an den Deutschen Jugendliteraturpreis. Es ist eine grosse Würdigung – für das Buch, aber auch für die Menschen, deren Geschichte es erzählt.»

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Die Veranstaltung, moderiert von Vivian Perkovic (links), wurde per Livestream übertragen. Hier ist die litauische Autorin Jurga Vilè zugeschaltet, die Übersetzerin Saskia Drude (rechts) nimmt den Preis auf der Bühne entgegen. (Foto: Screenshot)

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