Newsletter Schweizer Buchhandel
Ausgabe 2/2021 vom 14. Januar 2021
4. Konditionsverhandlungen
4. Libri stoppt Auslieferung von Diogenes-Titeln
Seit Anfang 2021 liefert das Barsortiment Libri praktisch keine Bücher des Diogenes Verlags mehr aus. Bei Buchhandlungen taucht immer mehr die Meldenummer 88 auf: «Konditionsänderung durch den Verlag, führen wir nicht mehr.» Diese Aussage der Konditionsänderung durch den Verlag ist allerdings nicht korrekt, sagt Diogenes-Vertriebsleiter Ulrich Richter: «Es gibt von unserer Seite aktuell keine Veränderung der Konditionen mit Libri.» Es sei eine einseitige Aktion von Libri, um den Verlag unter Druck zu setzen und die seit längerer Zeit geführten Gespräche jetzt zu einem für Libri erfolgreichen Ergebnis zu führen. Libri hat keinen Lieferstopp verhängt und verkauft seine Diogenes-Lagerbestände weiter, bezieht aber keine Novitäten mehr. Als Alternative können die deutschen Buchhändlerinnen und Buchhändler in dieser Situation auf die Auslieferung HGV sowie die Barsortimente Umbreit und Zeitfracht ausweichen oder direkt über Diogenes bestellen.
«Die vielfältigen Kostensteigerungen in der Branche können nicht allein von den Verlagen getragen werden», ortet Ulrich Richter das Grundproblem in diesem Konflikt. «Die einzige Lösung, die Kostensteigerungen gemeinsam zu tragen, ist nur möglich, wenn die Produkte insgesamt rentabler werden. Deshalb erhöht Diogenes seine Ladenpreise seit Jahren konsequent, und der bessere Rohertrag soll allen Beteiligten in der Lieferkette zugutekommen.» Libri-Unternehmenssprecher Thorsten Simon lässt sich im Börsenblatt von gestern (13.1.2020) zitieren, dass man diesen Schritt gegangen sei, «da die Konditionsverhandlungen seit langer Zeit insbesondere auch im Sinne der Buchhandlungskunden nicht erfolgreich verliefen. Libri hofft im Interesse aller Beteiligten auf eine schnelle Lösung.» Darauf hofft auch Diogenes: schnell, aber auch fair, sollte die Lösung sein, so Ulrich Richter.
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