Newsletter Schweizer Buchhandel
Ausgabe 12/2025 vom 27. März 2025
9. Jubiläum
9. Ein Buch vom Verleger zu 30 Jahren Lokwort
Bernhard Engler feierte das 30-Jahr-Jubiläum seines Verlags Lokwort mit einer Buchvernissage: «Chasch dervo läbe? Bücherstories eines Kleinverlegers» hat 160 Seiten und zeigt den Werdegang von Bernie Engler vom Buchhändler in Bern über Stationen im Zwischenbuchhandel bis zur Gründung seines 1-Mann-Verlags in der Stadt Bern. Auch der Berner Bund brachte am Montag einen grossen Artikel dazu.
Bernhard Engler, ihr Buch mit Verlagsstories aus Bern ist eine Fundgrube mit Anekdoten über Kolleginnen und Kollegen aus sämtlichen Bereichen der Buchbranche. Sie beschreiben zum Beispiel, wie sie einmal Alex Capus an einer Lesung erlebten und beeindruckt waren, dass er einfach frei aus seinem Buch erzählt, anstatt vorzulesen. Gingen Sie ähnlich vor?
Bernhard Engler: Ich habe tatsächlich einfach drauflos gschnöret. Ich liebe es, als Verleger zu unterhalten. Es artet manchmal in eine Show aus. Meine Frau hat mich noch gewarnt, dass ich nicht zu oft «äh» sagen soll, ausserdem rede ich im Alltag einen sehr langsamen und breiten Berner Dialekt. Aber vor Publikum passierte das Gegenteil, da habe ich einen rasanten Ton drauf.
Wie hoch ist die Auflage ihrer «Kleinverleger-Memoiren»?
Eine Mini-Auflage von 300. Selbst für einen Kleinstverlag ist das sehr wenig. Aber ich habe das Buch ja nur deshalb ins Programm aufgenommen, damit Freundinnen und Freunde es in der Buchhandlung verlangen können. Es handelt sich nicht um ein literarisches Werk.
Also kein Besuch im Literaturinstitut Biel, auch wenn Sie alle Facetten der Buchbranche so lieben?
Ich sagte vor Publikum, wenn ein Buchverleger etwas schreibt, das buchformatig daherkommt, sei das noch lang nicht Literatur. Die Kultur-Journalistin Beatrice Eichmann-Leutenegger nannte das Büchlein mir gegenüber Causerie, ein «Geplauder». Für einen Literaten wäre das ein Schlag in die Magengrube gewesen, aber für mich war es ein Befreiunggschlag. Ich definiere mich nach wie vor als Buchhändler und und Verleger, und nicht als Autor.
Nach 30 Jahren Lokwort definieren Sie sich immer auch noch als Buchhändler?
Ich fing als Buchändler bei Hans Huber an, danach arbeitete ich im Zwischenbuchhandel, und als ich meinen eigenen Verlag Lokwort startete, hatte ich einen Nebenjob bei Jäggi im Loeb. Bis heute lese ich tagtäglich in Neuerscheinungen. Da lasse ich mich beeinflussen von Kolleginnen und Kollegen, schnöigge dauernd bei Zytglogge, Stauffacher und anderen Berner Buchhandlungen.
Warum schrieben Sie das Buch nicht in Ihrem wunderbaren Berndeutsch?
Oh, das war mir einfach nicht in den Sinn gekommen. Den Ton setzten meine Tagebucheinträge zum Verlag. Ich hatte damit eine ziemliche Sammlung von Geschichten, ganz lose. Fürs Jubiläum habe ich mir erlaubt, sie zu büschele.
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