Schweizer Buchhandels- und
Verlags-Verband SBVV

Newsletter Schweizer Buchhandel
Ausgabe 41/2025 vom 30. Oktober 2025

11. Weitere Auszeichnung für «Fucking, Fucking schön»
11. Zwei Fragen an Eva Rottmann

Die in Zürich lebende deutsche Autorin Eva Rottmann kann sich freuen: Ihr Buch «Fucking, Fucking schön», erschienen 2023 bei Jacoby & Stuart, wurde mit dem diesjährigen Deutsch-Französischen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet, ein Kooperationsprojekt der Stiftung für die deutsch-französische kulturelle Zusammenarbeit und der Europäischen Kinder- und Jugendbuchmesse Saarbrücken e.V. Die zweite Preisträgerin ist Raphaëlle Calande. Sie gewinnt die Auszeichnung mit «Les mille vies d’Ismaël» (UD-Union Distribution). Beide Preisträgerinnen erhalten je 6000 Euro. Für Eva Rottmann ist dieser Preis eine von mehreren Ehrungen, die sie für dieses Buch erhielt: Letzten Dezember gab es den Luchs des Monats von Die Zeit und Radio Bremen sowie den Luchs des Jahres, dieses Jahr den Schweizer Kinder- und Jugendbuchpreis, eine Nominierung für den Deutschen Jugendliteraturpreis sowie einen Anerkennungsbeitrag des Kantons Zürich.

Was bedeutet es Ihnen, dass Sie für dieses Buch schon so viele Auszeichnungen erhalten haben?
Eva Rottmann: Preise bedeuten, dass Bücher stärker wahrgenommen werden. Ich werde öfter für Lesungen angefragt, die Bücher werden Schullektüre und so weiter. Das ist toll, und ich freue mich darüber.

Was glauben Sie: Weshalb erhält gerade dieses Buch eine so breite Anerkennung?
Kann schon sein, dass das Buch ein bisschen in eine Lücke zielt. Es gibt heute viel Information über Sex – sehr viel gute Information auch, etwa im Internet oder in sehr tollen Aufklärungsbüchern. Aber was mich interessiert hat, ist: wie geht es Jugendlichen, die dieses Feld gerade erst für sich entdecken? Wie fühlen sie sich? Was sprechen sie aus? Was sprechen sie nicht aus? Ich glaube, darüber wird nicht so viel geredet und geschrieben. Jugendliche – und auch Erwachsene! – haben, wenn es um Sexualität geht, oft Mühe, Unwissen und Verletzlichkeit zu zeigen. Es gibt sehr viel Perfomancedruck in diesem Gebiet, sage ich mal. Sexualität ist aber Kommunikation, wie jede andere zwischenmenschliche Interaktion auch. Und wenn die Kommunikation fehlt, kann es schwierig, missverständlich und im schlimmsten Fall auch grenzüberschreitend werden. Ich glaube, die Geschichten im Buch können den Lesenden einfach zeigen, dass andere Leute genauso unsicher und planlos sind wie sie selbst. Und das entlastet vielleicht. Es ist kein Aufklärungsbuch, es ist Literatur. Aber es kann schon sein, dass das Buch darum viel Aufmerksamkeit bekommen hat, weil es dieses Thema auf eine andere Art untersucht.

Weitere Themen:

1. Buch Wien
1. Drei Fragen an Myriam Lang

2. Weiterbildung
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3. Frankfurter Buchmesse
3. Zwei Fragen an die Lernende Lena Rohner

4. Historischer Umzug
4. Neues Domizil für Verlagshaus Schwellbrunn

5. Schweizer Erzählnacht
5. Durch die Zeit reisen

6. Buchzentrum
6. BZ-Börse mit Neuerungen

7. Literaturtage Zofingen
7. Mitten in den Philippinen

8. Weltweiter Aufruf
8. IBBY und Unesco suchen Bücher in indigenen Sprachen

9. Booker Prize
9. Neu auch für Kinderbücher

10. Stadt Zürich
10. Kulturelle Auszeichnungen an Literaturschaffende

12. NDR Sachbuchpreis
12. Das ist die Shortlist

13. Preise und Auszeichnungen
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14. SRF-Bücherliste vom 30. Oktober bis 6. November
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Eva Rottmann. Foto: Sabina Bösch

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