Newsletter Schweizer Buchhandel
Ausgabe 15/2025 vom 17. April 2025

20. In memoriam
20.

Anna Elisabeth (Annabeth) Suter, geboren am 29. November 1933 in Basel, gestorben am 14. Februar 2025 in Fribourg: Annebeth (wie man sie hierzulande nannte) war zeitlebens eine leidenschaftliche Verfechterin der Rechte der Kinder und der Alphabetisierung, und sie war eine engagierte Pazifistin. Als sie volljährig wurde, trat sie sofort ins Berufsleben ein, anstatt eine höhere Ausbildung zu absolvieren – eine Entscheidung, die sie immer bereute, da sie im Herzen eine ewige Studentin war und blieb. 1972 wurde sie Assistentin von Diogenes-Gründer Daniel Keel, später Leiterin der Lizenzabteilung. Aus einer gemeinsamen Leidenschaft für Bilderbücher heraus entwickelten sie und Daniel Keel die äusserst erfolgreiche Diogenes-Kinderbuch-Reihe: Visionär, wie sie war, holte Annabeth Suter dafür Künstlerinnen und Künstler wie Maurice Sendak und Tomi Ungerer an Bord. 1977 zog sie nach New York City und gründete 1982 die Gotham Art and Literary Agency Inc, mit der sie Diogenes und andere europäische Verlage in den USA vertrat. Gleichzeitig baute sie ihren eigenen Stamm an preisgekrönten amerikanischen Bilderbuchkünstlerinnen und -künstlern sowie Belletristikautoren und -autorinnen auf. Als menschlich engagierte Lektorin und Netzwerkerin gestaltete sie viele Karrieren mit, und sie machte sich auch als Botschafterin für Schweizer Kinderliteratur im Ausland stark. 1991, als sie die Ausstellung Celebrating Heidi kuratierte, konnte sie die First Lady Barbara Bush überreden, bei der Eröffnung im Capital Children’s Museum in Washington, D.C., mit Ziegen einzumarschieren. Dann, 2010, im Alter von 78 Jahren, kam Annebeth zurück in die Schweiz, sie immatrikulierte sich an der Universität Fribourg und begann Jura zu studieren; später wechselte sie zur Kunstgeschichte.

Das Foto unten stammt aus «Diogenes – eine illustrierte Verlagschronik 1952–2002», Seite 301.

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